Der Erfolg der rechtspopulistischen bzw. rechtsradikalen Parteien (RPP) scheint darauf zu beruhen, dass sie Ressentiments und Protest mobilisieren können und einen radikalen Wandel versprechen, als Rückkehr zu früheren Zuständen, eine Retrotopie. Diese strategische Ablehnung und Zerstörung von demokratischen Routinen und garantierten verfassungsmäßigen Rechten, von Gesprächsmaximen und Höflichkeitskonventionen durch RPP bezeichnet Ruth Wodak als „schamlose Normalisierung“.
Ruth Wodak ist eine international bekannte Sprachsoziologin und Diskursforscherin, die an der Lancaster University und der Universität Wien lehrte. Sie untersucht v.a. die rhetorischen Strategien rechtspopulistischer Politik in Europa und den USA. Zahlreiche Auszeichnungen, u.a. Wittgensteinpreis für Spitzenforscher 1996, Großes Silbernes Ehrenzeichen der Republik Österreich 2011, Bruno-Kreisky-Preis 2021. Zahlreiche in viele Sprachen übersetzte Publikationen, z.B.: Die Politik mit der Angst: Die schamlose Normalisierung rechtspopulistischer und rechtsextremer Diskurse, Berlin 2020.
Akademie Graz und Forschungsnetzwerk Heterogenität und Kohäsion der Universität Graz in Kooperation mit Zentrum für Interdisziplinäre Alterns- und Care-Forschung (CIRAC) und Graz Museum