Anna Kainradl, Helen Kohlen, Ulla Kriebernegg und Stefan Schweigler – das Team des Elisabeth-List-Fellowship-Projekts „Gender Matters: Aging, Care, and Migration“ – veranstaltete einen sehr produktiven, internationalen, zweitägigen Workshop zu intersektionalen Methoden in Kooperation mit Patrick Schuchter. Das Programm inkludierte sechs Vorträge von Nachwuchswissenschaftler*innen, zwei Keynotes und mehrere praktische Workshop-Sitzungen zur Methode der Narrative Inquiry.
Für die feministische Forschung ist es üblich, Erfahrungswissen zu untersuchen, um die Lebenswelten von Frauen abzubilden. Allerdings zeigt sich, dass dieses Wissen nur mit einem intersektionalen Blick erfasst werden kann, der es erlaubt, vielfältige Differenzzuschreibungen und soziale Ungleichheiten sichtbar zu machen.
Vor diesem Hintergrund eröffnete diese Veranstaltung zu Methoden der Alterns- und Care-Forschung einen Raum des Kennenlernens sowie der Diskussion für Nachwuchswissenschafter:innen (Prä- und Post-Docs).
Der erste Tag war den Forschungsprojekten von Stefanie Rieger (Universität Graz), Florence Borggrefe (Züricher Universität der Künste), Anna Nebowsky (Universität Oldenburg), Mara Kaiser (Universität Vallendar), Dzenana Pupic und Brigitte Kukovetz (Universität Graz) und Merle Weßel (Universität Oldenburg) gewidmet. Ihre Forschungen sind in den Bereichen der Alterns-, Care- und Migrationsforschung situiert und wurden unter einer methodischen Perspektive vorgestellt.
Am Abend des ersten Tages fanden die öffentlich zugänglichen Vorträge von Prof. Mark Schweda (Universität Oldenburg, Deutschland) und Prof.in Vera Caine (University of Alberta, Kanada) statt.
Der zweite Tag stand ganz im Zeichen des praktischen Kennenlernens der Methode der Narrative Inquiry. Insbesondere vor dem Hintergrund möglicher kultureller und sprachlicher Hürden, die für westeuropäisch sozialisierte Forscher*innen schwer zu überwinden sind, verschaffte die methodische Vielfalt und partizipative Ausrichtung der Narrative Inquiry Möglichkeiten zum kreativen Wissensaustausch und -transfer.
Der zweitägige Workshop fand im Rahmen des Elisabeth List Fellowships-Projekt „Gender matters: Aging, Care, and Migration“ statt. Elisabeth List hat uns auf die Notwendigkeit aufmerksam gemacht, den Blick für die politischen, kulturellen und existentiellen Anliegen von Frauen zu schärfen, um Praxen zu verändern. In diesem Sinne wandten wir uns Methoden zu, die sich an diesem Anspruch orientieren.