Forschung und gesellschaftliche Verantwortung
Mission Statement: Auf in eine sorgende, nachhaltige Gesellschaft
Mit der Einrichtung des Zentrums für Interdisziplinäre Alterns- und Care-Forschung (CIRAC) an der Universität Graz wird der Bereich der Alterns- und Care-Forschung sowie die Entwicklung regionaler Prozesse („third mission“) gestärkt. Das Zentrum entwickelt einen kritisch-konstruktiven Dialog, um den gesellschaftspolitischen Herausforderungen, die eine „alternde Gesellschaft“ mit sich bringt, innovativ und zukunftsorientiert auf wissenschaftlicher Ebene zu begegnen.
Was bedeutet es, in einer "sorgenden Gesellschaft" alt zu werden?
Der gesellschaftspolitischen Verantwortung der Universität Rechnung tragend, wird komplementär zu medizinisch-biogerontologischen und molekularbiologischen Ansätzen, die sich mit den Ursachen und Mechanismen des biologischen Alterns befassen, ein wissenschaftlicher Zugang gewählt, der soziale, kulturelle, politische, rechtliche und ökonomische Rahmenbedingungen, Diskurse und Praktiken und deren ethische Implikationen ebenso in den Blick nimmt wie individuelle Erfahrungen des Alter(n)s.
Die kritische Auseinandersetzung mit der Identitätskategorie Alter, die – ähnlich wie Gender – als kulturelle Konstruktion interpretiert wird, sowie mit der (un)gerechten gesellschaftlichen Organisation von Care (Care-Arbeit, Sorge tragen), wird dabei als Grundlage für die Ermöglichung eines „guten Lebens“ für alle Lebensphasen gesehen. Dabei spielt auch das Zusammenwirken in Fragen des gesellschaftlichen Entwicklungs- und Transformationsbedarfs von Gesundheitssystemen, Solidaritäts- und Sorgenetzen im Alter und am Lebensende eine große Rolle.
Im Dialog mit Gesellschaft und Praxis
Ausgehend von geistes-, sozial- und kulturwissenschaftlichen Zugängen arbeiten wir gemeinsam daran, gegenwärtige Probleme zu analysieren und tragfähige Lösungen im Dialog mit der Gesellschaft zu entwickeln, um aktuellen und zukünftigen Herausforderungen (sog. „grand challenges“) besser begegnen und gesellschaftlichen Spaltungsprozessen entgegenwirken zu können.
"Knowledge Transfer", der Wissensaustausch ("Science to Public"), die Kooperation mit Praxispartner:innen, Community-Engagement und das Anbieten öffentlicher Dienstleistungen sollen sicherstellen, dass das in der Forschung generierte Wissen und die Expertise des Zentrums im Austausch mit der Gesellschaft nutzbar gemacht wird.
Um dies zu erfüllen, verschreibt sich das Zentrum der Entwicklung innovativer, inter- und transdisziplinärer Forschungsansätze und -kooperationen, die über disziplinäre Fach- und Universitätsgrenzen weit hinausgehen und auch gezielt neue Formen der Partizipation von gesellschaftlichen Akteur:innen inkludieren (z.B. Citizen Science Projekte).
Gegen Diskriminierung - für Vielfalt
Das Zentrum übernimmt Verantwortung für die gesellschaftliche Vorbildfunktion der Universität Graz, die sich in Forschung, Lehre und Praxis gegen jegliche Art der Altersfeindlichkeit ausspricht, soziale Ungleichheiten kritisch aufzeigt und die Individualität und Heterogenität von Alternserfahrungen anerkennt.
Science to Public und Knowledge Mobilization: Beispiele für unsere öffentlich zugänglichen Formate
CIRAC in Ton und Bild: Podcasts und Videos
Zeitpolster#10 mit Klaus Wegleitner: "Caring Community" Wie stellt man Lebensräume bestmöglich auf eine alternde Gesellschaft ein?
Zeitpolster - Der Podcast fürs clevere ÄLTERWERDEN
https://www.zeitpolster.com/podcast-10-klaus-wegleitner-caring-community/
Wrinkle Radio: Host Sally Chivers im Gespräch mit Ulla Kriebernegg
Don't panic - it's just aging!
Gender und mehr #10 Gender, Alter(n), Care und Migration mit Ulla Kriebernegg und Anna Kainradl
Get Loud: Let’s Talk About Endometriosis | Alekszandra Rokvity | TEDxMedUniGrazWomen
Did you know that it is estimated that one in ten women suffer from endometriosis? That it takes about eight years for an endometriosis patient to receive a proper diagnosis? That it is one of the 20 most painful diseases in the world? No?
Soziale Innovationen für Graz: Annette Sprung und Ulla Kriebernegg im Gespräch mit Philipp Spitzer
Ulla Kriebernegg (Professorin für kulturwissenschaftliche Alterns- und Care-Forschung und Amerikanistin, Geisteswissenschaftliche Fakultät) und Annette Sprung (Professorin für Migration und Bildung, URBI Fakultät) erzählen über ihr gemeinsames Projekt "Caring-Living-Labs Graz. Urbane Sorgeräume gerecht, in Solidarität und Diversität gestalten".
https://gewi.uni-graz.at/de/persoenlichkeiten-an-der-geisteswissenschaft/treffen-sich-zwei/
Latest Lecture: Healthy Aging. Alumni im Portrait. Ulla Kriebernegg und Didac Carmona-Gutierrez
Sterbewelten: Wie "gelingt" der Übergang am Ende des Lebens? Klaus Wegleitner in einer neuen Folge des "HörSaal"-Podcasts
Auf in eine sorgende und nachhaltige Gesellschaft! Klaus Wegleitner und Ulla Kriebernegg mit Karin Schuster und Elisabeth Klatzer
Das Abschlusspodium des zweiten Projektjahrs des Pflegestützpunkt ging der Frage nach, welche Diskurse wir als Gesellschaft führen hinsichtlich Umgang mit Altern und Pflege? Es geht um nichts weniger als würdevolles Altern und Wertschätzung!